Januar
„Kein Gas“ heißt die Meldung aus der Waldstraße, die am 21.
Januar abends gegen 19.15 Uhr bei den Stadtwerken Reutlingen (SWR)
eingeht. Was zunächst nach Routine aussieht, entwickelt sich nach und nach zu
einer größeren Störung. Was ist passiert? Der Wasserstrahl, der aus einem
defekten Rohr schoss, war so stark, dass er ein faustgroßes Loch in die
danebenliegende Gasleitung schlug. Da das Leck in der höheren Ortslage
Wannweils liegt, fließt das Wasser in die tieferliegenden Gasleitungen und
füllt nach und nach das Leitungssystem.
153 Gebäude werden so von der
Energieversorgung abgeschnitten. Weil das Wasser in viele tieferliegende
Gasleitungen gelangt, haben ungefähr 60 Mitarbeiter der Stadtwerke Reutlingen
alle Hände voll zu tun, um die Leitungen wieder freizupumpen.
Vor allem die Anwohner der Kirchentellinsfurter
Straße und des Unteren Mühlwegs sitzen einen Tag und eine Nacht im Kalten,
sofern sie mit Gas heizen. Das Rathaus, wo SWR, Feuerwehr, THW und Polizei ihr
Einsatzzentrum einrichten, bleibt die ganze Nacht über besetzt, um etwaigen
Anfragen oder Beschwerden aus der Bevölkerung gleich nachgehen zu können. Am
23. Januar gegen 11.15 Uhr sind dann wieder alle 153 Gebäude an die
Gasversorgung angeschlossen.
Ein 52-jähriger
Mann aus Metzingen wird am 30. Januar auf
einer Baustelle in der Kirchentellinsfurter Straße getötet. Der Bauarbeiter befand sich in der etwa 3 m tiefen
Baugrube, in der ein Rüttler, der mittels Kette an einem Bagger befestigt war,
herabgelassen werden sollte. Dabei löste sich die Rüttelmaschine und traf den
Bauarbeiter. Der herbeigerufene Notarzt kann nur noch seinen Tod feststellen.
Über die Einrichtung eines sogenannten „innerörtlichen Pendelverkehrs“ will
sich die Gemeinde noch in diesem Jahr Gedanken machen, denn die topografische
Lage des Ortes macht es für ältere Bürger oft schwierig, sich innerorts selbständig
zu bewegen. Abhilfe schaffen könnte da besagter Pendelverkehr, der werktags
täglich nach telefonischer Voranmeldung eine bestimmte Route durch Wannweil
fährt. Im übrigen wäre auch eine Fahrt von Haustür zu Haustür möglich. Um den
Bedarf zu ermitteln, verteilt die Gemeinde am 30. Januar Fragebögen im
„Gemeindeboten“.
Am 31. Januar findet die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wannweil statt.
17 Einsätze waren 1997 zu bewältigen, unterteilt in vier Brandeinsätze und
13 technische Hilfeleistungen -wie z.B. Verkehrsunfälle, Türöffnungs- und
Sicherungsarbeiten, Ölspuren und kleinere Brände.
Den größten Teil der Ehrungen macht die Verabschiedung von Horst Ringel aus. 37
Jahre gehörte er der Wehr an. Gerätewart, Gruppenführer und (stellvertretender)
Kommandant zählten zu seinen Funktionen. Aus der Hand von Kommandant Jürgen
Ringel erhält er ein Geschenk. Bürgermeisterin Frau Rösch überreicht ihm die
Ernennungsurkunde zum Ehrenfeuerwehrmann.
und Kommandant Jürgen Ringel
verabschieden Horst Ringel von der Feuerwehr.
Februar
Eine richtige kleine
Kältewelle lässt die Seen gefrieren.
Der regionale Arbeitsmarkt hat sich „negativ
stabilisiert“, eine Arbeitslosenquote
von 7,8 % wird registriert.
Nach dreimonatigem Auslieferungsstop wegen des vorangegangen
misslungenen „Elch-Tests“ läuft die
neue A-Klasse von Daimler-Benz wieder vom Band.
Bis nach Mitternacht „ackert“ sich der Wannweiler
Gemeinderat bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr am 5. Februar durch die
zahlreichen Anträge von allen Fraktionen zum Haushaltsentwurf 1998 (wegen des Defektes in unserer Gasversorgung
blieb das Rathaus am 22. Januar als Krisenzentrum die ganze Nacht über besetzt;
die für diesen Tag vorgesehene erste Gemeinderatssitzung muss deshalb auf den
5. Februar verlegt werden). Angesichts der soeben veröffentlichten
Arbeitslosenzahlen zeigt Bürgermeisterin Rösch gerade auch im Hinblick auf den
von der Gemeinde Wannweil anhängigen Aufnahmeantrag in das Landessanierungsprogramm
kein Verständnis dafür, dass es zu ganz enormen Kürzungen im Bereich der
Sanierungsmittel des Landes kommt. Insbesondere nachdem zuverlässige Untersuchungen
belegen, dass pro Mark Landeszuschuss bisher 5 bis 8 DM weitere Investitionskosten
erfolgen würden, was alleine für die Gemeinde Wannweil ein Investitionsvolumen
in Höhe von 50 Mio. DM -verteilt auf zehn Jahre- bedeutet.
Bürgermeisterin Rösch weist darauf hin, dass die
Verwaltung mit dem 20,2 Mio. DM-Etat einen Sparhaushalt vorgelegt habe.
Abstriche gibt es beim Ansatz von 120.000 DM für die
Anschaffung eines Unimogs für den Bauhof. Der Unimog wird 1998 nicht gekauft.
Der Fuhrpark des Bauhofs wird stattdessen um einen gebrauchten Mobilbagger
ergänzt (Anschaffungskosten 35.000 DM). Der Verwaltungsvorschlag, für den Kauf
von Büchern 20.000 DM vorzusehen, wird um 2.500 DM nach unten gedrückt.
Die Feuerwehr bekommt zunächst keine 30, sondern nur 11 neue Funkmeldeempfänger;
statt 21.800 DM werden deshalb nur 9.000 DM ausgegeben. Geld für die
Jugendarbeit kommt 1998 aus zwei verschiedenen „Töpfen“: 15.000 DM werden dafür
aus allgemeinen Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt, exakt 5.280 DM bringt
die Vergnügungssteuer. Mit diesen 20.280 DM soll jetzt die Jugendarbeit in den
neuen Jugendräumen in alten Schulhaus in Gang kommen.
Eine große Schar freiwilliger Helfer vollbringt bei
der Markungsputzete am 14. Februar
eine gute Tat.
Erfolgreich siegen die Klassen 5 bis 9 der
Uhlandschule Wannweil beim 4. Hauptschul-Fußballturnier
in der Uhlandhalle am 17. Februar. Nach 16 Spielen steht das Ergebnis der
Klassen 5 bis 7 fest: 1. Wannweil, 2. Gomaringen, 3. Kusterdingen, 4.
Kirchentellinsfurt. Unter den Klassen 8 und 9 siegt die Wannweiler
Mannschaft, 2. die Kirchentellinsfurter, 3. die Kusterdinger und 4.
die Gomaringer.
Pressemeldungen über Meningitiskranke
und Tote aus Niederbayern und
Koblenz beunruhigen auch im Kreis Reutlingen die Bürgerschaft, nachdem am 20.
Februar ein neunjähriges Kind im Reutlinger Krankenhaus an Zeichen einer
Hirnhautentzündung verstorben ist.
Gleich nach der Kälte lockt schon ein bisschen der Vorfrühling die Leute ins Grüne - für
Viele sind aber Faschingsaktivitäten Pflicht.
Am Reutlinger Kreiskrankenhaus waltet nun die Firma SANA: „Optimieren“ ist das
Zauberwort des neuen Chefs Reinhold Keil. Er glaubt, dass die vom Landkreis
gestellte Aufgabe der Defizitreduzierung bisher erfüllt wurde. Die
Mitarbeitervertretung dagegen beklagt 45 abgebaute Arbeitsstellen.
Im Landratsamt wird -aus Einsparungsgründen- eine
Vereinbarung für eine integrierte
Rettungsleitstelle von Feuerwehr und Rotem Kreuz unterzeichnet; eine
einmalige Aktion bisher im Land.
Die Massenarbeitslosigkeit
in Deutschland hat Ende Februar mit 4,823
Mio. den höchsten Stand seit 1945 erreicht.
März
Am 1. März tritt die neue Vikarin, Friederike Maier, ihren Dienst in der evangelischen
Kirchengemeinde an. Im Gottesdienst stellt sich Friederike Maier vor. Wir
wünschen ihr Gottes Segen für ihre Arbeit.
Bei der Wahl zum Niedersächsischen
Landtag am 1. März gewinnt mit deutlicher Mehrheit die SPD mit ihrem Ministerpräsidenten
Gerhard Schröder.
Das SPD-Präsidium nominiert am 2. März den
niedersächsischen Wahlsieger Schröder ohne
Gegenstimme als Kanzlerkandidaten.
Am 5. März beschliesst der Gemeinderat nach
intensiven Vorberatungen des Haushaltsplan
1998 und das Investitionsprogramm der kommenden Jahre. Bürgermeisterin
Rösch macht deutlich, dass der Haushalt auch bei einem Umfang von 20,2 Mio. DM
verantwortungsbewusst und sparsam aufgestellt worden sei. Sie hält das betont
antizyklische Verhalten mit einem Vermögenshaushalt von 6,8 Mio. DM für
wichtig und notwendig, um die Arbeitsplätze in der Region zu sichern. Im
Vergleich der Ausgabeansätze des Verwaltungshaushalts weist sie darauf hin,
dass die stärkste Steigerung bei den Ausgaben durch die Kreisumlage in Höhe von
knapp 160.000 DM zu buche schlage und bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt
über 1,1 Mio. DM allein im Bereich der Gewerbesteuer gegenüber dem
Vorjahr weniger zu verzeichnen seien. Dieser hohe Einnahmenrückgang könne auch
nicht aufgefangen werden durch ein Plus beim Anteil der Gemeinde an der
Einkommenssteuer in Höhe von 52.000 DM und einem Plus beim Anteil der
Umsatzsteuer in Höhe von knapp 160.000 DM.
In der Gemeinderatssitzung vom 5. März wird bekannt,
dass die Deutsche Postagentur mit der
Papeterie von Christa Bültbrunn ein
Geschäft gefunden habe, welches bereit ist, die Aufgaben der Postfiliale zu übernehmen. Nach den
bisherigen Planungen werde die Postagentur bereits am 29. Juni ihren
Betrieb aufnehmen. Die Post habe zugesichert, betont Bürgermeisterin Rösch,
dass in der Agentur alle bisherigen Dienstleistungen des Postamts auch
weiterhin angeboten würden.
Die alte
Bücherei im Gemeindehaus dient
künftig dem Gesangverein und der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins als
neues Domizil. Den Vereinen die Räume zur Verfügung zu stellen wertet
Bürgermeisterin Rösch als guten Beitrag für die Vereinsarbeit. Bevor die
Vereine einziehen können, wird aber erst noch renoviert. Ein neuer
Fußbodenbelag und eine renovierte Eingangstür sind ebenso notwendig, wie ein
neuer Einbauschrank sinnvoll ist. Einstimmig vergibt der Gemeinderat in der
Sitzung am 5. März die notwendigen
Arbeiten für zusammen etwas mehr als 15.000 DM.
Seit es in unserem Schwimmbad bessere und längere Öffnungszeiten gibt, wird dies von
der Bevölkerung sehr gut angenommen. Vor allem an Freitagen und Samstagen kommt
regelmässig eine gar nicht so kleine Stammkundschaft, vornehmlich Familien. Um
das Baden in Wannweil noch attraktiver zu machen, hat sich die Gemeinde ein Jahreskartenangebot einfallen lassen.
Familien bezahlen für den Jahres-Badespaß künftig 130,-- DM, Erwachsene sowie
Jugendliche ab 16 Jahren müssen 50,-- DM berappen, Kinder und Jugendliche
zwischen 3 und 16 Jahren bekommen die Jahreskarte schon für 30,-- DM. Einzelkarten
kosten weiterhin 2,50 DM bzw. 1,50 DM.
Bei der Generalversammlung
des Sportvereins am 6. März werden gleich 14 Mitglieder für ihr Jahrzehnte
langes Engagement im Verein geehrt. Drei SVW-ler der Ersten Stunde des 1921
gegründeten Vereins: Erich Herrmann, Adolf Künstle und Adolf Walz werden für
ihre 70-jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt.
Bei dem Singwochenende
am 13. bis 15. März des
Gesangvereins „Eintracht Wannweil“ in
Altensteig/Berneck im Schwarzwald erleben die Sängerinnen und Sänger eine
Chorprobe einmal ganz anders. Zwei Tage lang proben die Sängerinnen und Sänger
intensiv die schönen romantischen Lieder von Mendelssohn-Bartholdy.
Das Fest der Konfirmation
feiert die evangelische Kirchengemeinde am 15. März in der Johannes-Kirche. Die
Konfirmanden sind: Daniel Armbruster, Alexander Bauer, Nadine Binder, Oliver
Eckloff, Sabrina Fetzer, Michael Firnhofer, Benjamin Gläßle, Carolin Hack,
Daniel Hagel, Cindy Hoch, Katrin Hörger, Jens Kemmler, Katja Klein, Janek
Lotze, Axel Ludäscher, Sandra Lutz, Stephan Reich, Stefanie Reisch, Johannes
Voß, Andreas Warth, Julia Weber, Alexandra Wende, Christin Woll und
Daniela Zirbs.
Am 16. März feiern die Eheleute Walter und Martha Kern das Fest der Goldenen Hochzeit. Bürgermeisterin Anette Rösch überbringt den noch
sehr rüstigen Eheleuten an ihrem Ehrentag die herzlichsten Glückwünsche der
Gemeinde und die Urkunde der Landesregierung. In der evangelischen Kirche
tritt das Jubelpaar noch einmal vor den Altar.
„Chaotisch“
nennen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 a am 17. März ihr jüngstes
Projekt aus dem Heimat- und
Sachunterricht - und strahlen dabei. Was sich im Lehrplan so trocken als
„Erweiterung des Kartenverständnisses“ ausnimmt, haben die Viertklässler
lebhaft, engagiert und mit viel Freude umgesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen
lassen. Im „4 a-Dorf“ ist einfach
alles da: Von der Kirche über moderne Ein- und Mehrfamilienhäuser, von der
mittelalterlichen Burg über ein Feuerwehrhaus, von Geschäften und Fabrikgebäuden
über mondäne Villen bis hin zu Resten aus der Römerzeit - nichts fehlt!
Genau 679 Straßenleuchten mit einer Gesamtleistung
von 69,24 Kilowatt rücken derzeit Wannweil ins rechte Licht. Zu diesem Ergebnis
kommt Joachim Kubietziel von den Stadtwerken Reutlingen in seinem Beleuchtungskonzept, welches er am 19.
März dem Gemeinderat vorstellt. Insgesamt lobt der Fachmann die bestehende
Beleuchtung. Nachholbedarf sieht er jedoch vor allem in einigen
Anliegerbereichen, wo er zum Teil gravierende dunkle Zonen ausmacht. Schuld
daran seien zu große Abstände zwischen den Laternen, die bis zu 200 % über den
üblichen Werten lägen. Um hier Abhilfe zu schaffen, rechnet Kubietziel mit rd.
100 zusätzlichen Leuchten, die mittelfristig noch eingebaut werden müssten.
Die Frage nach den genauen Kosten vermag der Fachmann indes nicht zu
beantworten. Vor allem die notwendigen Tiefbaumaßnahmen könnten mit anderen
Projekten kombiniert werden und je nachdem billiger oder teurer ausfallen.
Die Tage der noch rd. 50 von Haus zu Haus gespannten Lampen sind dagegen gezählt. Sie sollen
bei Bedarf gegen die weniger
anfälligen Mastleuchten ersetzt
werden. Ebenfalls Stück für Stück wegfallen werden die weissleuchtenden
Quecksilberlampen. Das Gelblicht der Natriumdampflampen, das die Gemeinde schon
seit längerem bevorzugt, ist nämlich nicht nur sparsamer im Energieverbrauch,
sondern es lebt zudem länger, ist günstiger in der Entsorgung und verbrennt
ausserdem weniger Insekten.
Auf der Grundlage des von Herrn Kubietziel vorgestellten
Konzepts beschließt der Gemeinderat, Leuchten
für den Neubau der Kirchentellinsfurter
Straße zu Anschaffungskosten von 57.000 DM (ohne MwSt) zu beschaffen.
Die Klimagipfel in Rio und Tokio werfen ihre Schatten
bis nach Wannweil. Dort machen sich Verwaltung und Gemeinderat Gedanken, was
die Gemeinde zum Klimaschutz beitragen kann. Mit Vergünstigungen, Vorschriften,
Appellen und einer Vorbildfunktion der Verwaltung sollen die Bürger zum
Energiesparen animiert und der Ausstoß von Treibhausgas reduziert werden.
Deshalb beschließt der Gemeinderat am 19. März Richtlinien zum Klimaschutz.
Auf Fragen der lokalen und regionalen Verkehrspolitik
wird Verkehrsminister Schauffler bei
einer Veranstaltung des
CDU-Ortsverbandes Wannweil im Rahmen der „Wochen der Union“ angesprochen.
Das Publikum fordert die ÖPNV-Anbindung der Gemeinde an das Netz des Reutlinger
Stadtverkehrs (RSV) anstatt der Bedienung durch die RAB. Dass dies jedoch
kurzfristig nicht möglich sei liege daran -so Schauffler-, dass die RAB über
Jahre die Konzession für diese Strecke inne habe. Es sei ein Fehler der
ansonsten sehr erfolgreichen Bahnreform gewesen, dass das Konzessionssystem
nicht zugunsten eines Vergabeverfahrens abgeschafft worden sei. Da es hohe
Summen erfordere, eine Konzession abzukaufen, rät der Minister dazu, lieber
direkt mit der RAB über Verbesserungen des Fahrplanes für Wannweil zu reden.
Rechtzeitig zum Osterfest trifft er ein: Der handkolorierte Wandteller der
Gemeinde Wannweil.
April
Die Mehrwertsteuer
erhöht sich am 1. April in Deutschland auf 16
%.
Das Bundesverfassungsgericht
weist am 2. April zwei Klagen gegen
den EURO als künftige europäische Währung als unbegründet zurück.
Der Friedhof
in Wannweil ist zu klein. Für einen Ort dieser Größe müsste er eigentlich 2 ha
umfassen, er weist aber nur 13.000 m² auf. Die Kapazitätsgrenze könnte deshalb
bald erreicht sein. Zwei Lösungen bleiben für die Gemeinde übrig: Wannweil
schafft entweder einen zweiten Friedhof an -beispielsweise im Bereich nahe des
Kleintierzüchterheims- oder es lässt Grabkammern
bauen. Der Gemeinderat entscheidet sich am 2. April für die letztere Version.
Neben dem zu kleinen Friedhof haben wir noch ein
weiteres Problem: Durch die ungünstigen Bodenverhältnisse sind die
Verwesungszeiten mit rd. 25 Jahren zu lang. Derzeit sind nur noch wenige
Grabfelder frei, die den Bedarf vorerst bis 2006 abdecken. Zwar werden bis
dorthin wahrscheinlich zwei Grabfelder wieder abgeräumt, die Kapazitätsgrenze
auf unserem Friedhof wäre aber fast erreicht. Ein neues System verkürzte
allerdings nun die Verwesungszeiten. Es sind dies unterirdische Grabkammern aus Leichtbeton mit einer
Ziegelschicht durchsetzt. In diesem in sich geschlossenen System dauert die
Verwesungszeit nur noch rd. 15 Jahre, genau so lang wie die gesetzlich
vorgeschriebene Ruhefrist.
Äusserlich merkt man keinen Unterschied; das optische
Erscheinungsbild ist das gleiche wie bei herkömmlichen Erdbestattungen. Die
Beton-Kammern werden in die Erde eingelassen. Auf den Rändern der Kammern
liegen die Wege auf. Abgedeckt sind die Kammern mit einem Pflanztrog, der sich
bei Bedarf relativ leicht abheben lässt. Der Unterhaltungsaufwand dieser
Grabkammern ist gering, auch muss nicht mehr jedes Grab neu ausgeschachtet
werden.
Diese Lösung ist allerdings nicht ganz billig, zumal
ca. 1,8 Mio. DM für die vier Grabfelder bezahlt werden müssen, wenn sie mit
Kammern bestückt werden. Dies aber wäre auf Dauer wahrscheinlich immer noch
billiger, als einen neuen Friedhof anzulegen und zu unterhalten.
Der Gemeinderat stimmt deshalb am 2. April der
vorliegenden Entwurfsplanung des Büros Baumeister zu und beauftragt dieses Büro mit den Vorbereitungen zur
öffentlichen Ausschreibung nach VOB für den 1. Bauabschnitt (Grabfelder L, M, N
und K), zuzüglich der Einrichtung von Urnensäulen und der Möglichkeit einer
Sargversenkungsanlage.
Schon seit Jahren suchen Gemeinderat und Verwaltung
nach einem geeigneten Standort für den
Bauhof. Zuerst sollte er in die Nähe des Feuerwehrgerätehauses ziehen, dann
war ein Gelände in der Verlängerung des Sportplatzes im Gespräch. Jetzt ist die
Lösung des Problems gefunden:
Am 2. April entscheidet der Gemeinderat, den Bauhof an den Rand des Ortes, zwischen die
Waldrandstraße und die Gärtnerei Weber, zu verlegen.
Ausgangspunkt für die Umsiedlung sind die
Überlegungen, in unserer Gemeinde eine betreute
Wohnanlage für ältere Menschen zu bauen. Mitten im Zentrum des Ortes ist
diese Wohnanlage am besten aufgehoben. Die alten Menschen hätten es nicht weit
zur Kirche oder zum Einkauf, auch ein Besuch des Friedhofs wäre einfacher. Als
mögliches Gelände war schnell der Bauhof ausgemacht, der sich derzeit nicht
gerade im besten Zustand präsentiert.
Der Gemeinderat beauftragt das Ingenieurbüro Reicherter
+ Gonska, schnellstmöglichst den Bereich im „Unteren Gries“ zu planen,
insbesondere hinsichtlich der Straßenführung und der notwendigen Umplanung zur
Umgestaltung der Kirchentellinsfurter Straße, die derzeit läuft. Für die
Realisierung des Bauhofes gibt es demnächst einen Architektenwettbewerb.
Vorösterliche Stimmung zu Beginn der Karwoche am 4.
April auf dem Wannweiler Rathausplatz: Der 4. Oster- und Künstlermarkt lockt wieder viele Wannweiler und
Auswärtige zum Bummel. 55 Stände verkaufen Selbstgemachtes rund um Ostern,
wie Gestecke, Osterhasen, Holz- und Tonarbeiten und jede Menge Ostereier. Der
Musikverein und der Liedermacher Hans Spielmann sorgen für die gute Stimmung.
Erstmals am 7. April ist das Jugendhaus offen. Ab sofort gibts jeden Dienstag von 19.00 bis
22.00 Uhr unter Leitung von „PAX A.N.“ ein Programm für die Jugendlichen.
„Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht“, freut
sich Tübingens Forstamtsleiter Bernhard Mettendorf. In Not waren Förster und
Gemeinde deshalb gekommen, weil das Gelände der ehemaligen Erddeponie noch der Wiederaufforstung
harrte. „Wir haben den Antrag gestellt, dieses Areal als potentielles Freizeit-
und Sportgelände auszuweisen“ erläutert Bürgermeisterin Anette Rösch. „Das geht
nur, wenn die Aufforstung andererorts geschieht“. Mitte April passiert es auch:
Auf einer ehemaligen Weide im Gewand „Weilhau“ wird auf 1,3 ha Fläche ein
kleiner, aber feiner Wildobstbaumbestand gepflanzt, in dem vor allem der „Baum
des Jahres“, die Wildbirne“ vertreten sein soll. Für Bürgermeisterin Rösch ist
diese Aufforstung der besonderen Art, die sich die Gemeinde immerhin ungefähr
15.000 DM kosten lässt, auch „ein Stück Biotopvernetzung“.
Unsere Inlineskater haben jetzt Grund zur Freude: Sie
bekommen eine Skateanlage, die sich sehen lassen kann. Gebaut wird die Anlage
bestehend aus funbox mit curb, quater-pipe und „Bank“ in der Nähe des
Festplatzes. Einstimmig spricht sich der Gemeinderat am 23. April dafür aus,
die Skateanlage für ungefähr 11.000 DM zu bauen. Dass die Jugendlichen ihre Inlineskateanlage bekommen, ist vor
allem auch der Spendenbereitschaft von Firmen und Privatleuten zu verdanken. Es
war ausgemachte Sache, dass das Projekt nur dann eine Chance hat, wenn ein
Drittel der geschätzten Kosten durch Spenden abgedeckt werden. Bis dato sind
auf diesem Wege immerhin etwa 5.300 DM eingegangen. Den Rest gibts als Zuschuss
von der Gemeinde. Auch das Problem, dass für eine solche Inlineskateanlage eine
asphaltierte Fläche von 26 x 7 m benötigt wird, und man diese nicht unter 14.000
DM bekommt, konnte gelöst werden: Das Metzinger Bauunternehmen Brodbeck
übernimmt die Asphaltierung des Platzes zum Nulltarif.
In der selben Sitzung werden die Erd-, Beton- und
Stahlbetonarbeiten für das Regenüberlaufbecken
in der Kirchentellinsfurter Straße zu einem Vergabepreis von 544.723,63 DM
an die günstigste Bieterin, die Firma Adolf List aus Reutlingen, vergeben. Das
Becken wird ohne Betriebsgebäude errichtet.
Ende April wird die Tempo 30-Zone nun auch für
alle Nebenstraßen der Kusterdinger Straße eingeführt. Die jetzt neu
ausgewiesene Tempo 30-Zone umfaßt das ganze Ortsgebiet rechts der
Bahnhofstraße, also auch die Dorfstraße und die Eisenbahnstraße.
Unsere Gemeindebücherei
ist „auf die Maus gekommen“. Vom 27. April bis 5. Juni können sich Kinder und
Jugendliche verschiedene CD-ROM’s
ausleihen. Die Wanderausstellung der staatlichen Fachstelle für das
öffentliche Bibliothekswesen macht in unserer Bücherei Station. „Edutainment“
heisst das Zauberwort der Ausstellung. Diese Mischung aus „education“ und
„entertainment“ bedeutet so viel wie „spielerisches Lernen“.
In der Uhlandhalle findet am 29. April das 1. Wannweiler Brennballturnier der
Klassen 5 bis 7 statt. Die Gastmannschaften kommen von der Hoffmannschule
Betzingen und der August-Lämmle-Schule Kusterdingen. Am Ende geht die
Wannweiler Mädchenmannschaft als Sieger aus diesem Turnier hervor, gefolgt von
Betzingen 2, Kusterdingen und Betzingen 1.
Am 30. April wird auf dem Rathausplatz wieder der Mai-Baum aufgestellt. Etliche Bürger
beobachten die Aufstellung des Baumes und verweilen noch einige Zeit bei der
Maibaum-Hockete.
Mai
Die neue
0,5-Promille-Grenze für Autofahrer tritt am 1. Mai in Kraft.
Das 4. Maifest
unter der Dorflinde mit dem gastgebenden Musikverein ist am 1. Mai wieder ein voller Erfolg! Die Wannweiler
Musiker unterhalten die zahlreichen Gäste mit teils volkstümlicher, teils
konzertanter Blasmusik bis zum frühen Abend.
Beim Maifest unter der Dorflinde hält der
Musikverein vor gefüllten Bänken ein Frühschoppenkonzert ab.
Am 3. Mai
feiern 14 Mädchen und Jungen ihre Erstkommunion
in Wannweil. Im einzelnen sind dies: Selena Rosagrata, Maria Dinh, Sandra
Wurst, Domenica Marra, Jasmin Leibßle, Doris Hedrich, Anna-Lena Schmid, Birgit
Dreher, David Münch, Mark Hallabrin, Claudius Nietsch, Tobias Steinmaier, Oskar
Buck und Peter Rieg.
Dank guter Vorarbeit und umfangreicher Vorhaben hat
die Gemeinde es doch geschafft:
Die Aufnahme
ins Landessanierungsprogramm ist geglückt! Innerhalb von acht Jahren
fließen immerhin 4,8 Mio. DM von Stuttgart nach Wannweil. Damit geht ein
Drittel der Fördersumme, die dem Regierungspräsidium Tübingen zugewiesen wurde,
nach Wannweil!
Bei einem Besuch zusammen mit dem FPD-Landtagsabgeordneten
Hagen Kluck überreicht Dr. Horst Mehrländer, Staatssekretär im
baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, am 4. Mai Bürgermeisterin Rösch
die frohe Kunde. Mit Hilfe der Mittel aus dem Sanierungsprogramm kann nach dem
Neubau des Rathauses und der Neugestaltung der unmittelbaren Umgebung noch
mehr für ein effektives Ortszentrum getan werden. Sanierungsschwerpunkt ist der
Ortsbereich rund ums Ochsengässle. Jenseits der Echaz bildet die Dorfstraße die
Grenze des Sanierungsgebietes, das bis zur Marienstraße reicht und vor allem
auch das Areal rund um den Bauhof einschließt. Der Bauhof wird nach dem
jüngsten Beschluss des Gemeinderats an die Ortsperipherie Richtung Kirchentellinsfurt
verlegt; der frei werdende Platz ist für betreute Seniorenwohnungen vorgesehen.
Die weitere Ortskernsanierung schließt neben dem Bauhofgelände vor allem auch
das Gebäude Hauptstr. 15 und 17 ein. Dabei handelt es sich um zwei alte
Lehnshöfe mit Scheunenanbauten im rückwärtigen Bereich. Diese Bauten befinden
sich ebenso im Besitz der Gemeinde wie die Häuser Degerschlachter Str. 5 und 7.
Dass der Gemeinde bereits die meisten der Gebäude gehören, die innerhalb des
Sanierungsareals liegen, ist für die Aufnahme ins Landessanierungprogramm
sicherlich von Vorteil gewesen.
Nach den erfolgreichen Boule-Samstagen im letzten
Jahr geht es jetzt weiter. Am 9. Mai treffen sich alle Boule-Begeisterten zum ersten Spiel in der neuen Saison auf auf dem
Rathausplatz.
Der Gemeinderat befasst sich am 14. Mai mit den Änderungen der Bebauungspläne
„Stockacher Halde I“, „Stockacher Halde II“ und „Südlicher Ortsrand I“.
Der Obst- und Gartenbauverein Wannweil veranstaltet
am 15. und 16. Mai seinen 27. Fensterblümlesmarkt
im Garten der Familie Gaiser in der Brühlstraße. Der Verein bietet
-wie immer- ein reichhaltiges Sortiment an Balkon-
und Beetpflanzen, beliefert von den Wannweiler Gärtnern. Als großer „Renner“
erweisen sich die Geranien. Mit im Angebot sind Gartenbänke, Leitern, Tomaten-
und Bohnenstangen. Das Musikprogramm gestaltet der Musikverein Wannweil.
Der DRK-Ortsverein Wannweil und die
Freiwillige Feuerwehr Wannweil
veranstalten am 17. Mai einen „Tag
der offenen Tür“. Parallel dazu wird das 30-jährige Bestehen des DRK-Ortsvereins gefeiert. Zahlreiche
Mitbürger und Auswärtige nehmen ein abwechslungsreiches Programm zum Anlass
eines Besuches bei beiden Hilfsorganisationen. Geboten werden ein
Funktechnik-Forum für Fachbesucher, eine Fahrzeugschau von Reutlinger und
Wannweiler Feuerwehrfahrzeugen, Feuerlöscher-Unterweisungen, eine Schauübung
von Feuerwehr und DRK. Als Publikumsmagnet erweist sich eine Schau der
Rettungshundesstaffel des DRK-Kreisverbandes Reutlingen. Der Musikverein
Wannweil und der Spielmannzug der Feuerwehr Kusterdingen sowie die
Jazz-Tanzgruppe Degerschlacht bilden das musikalische Begleitprogramm.
Abgestürzte Computer, lauwarme Kühlschränke, stumme
Fernsehapparate und Stereoanlagen am 18. Mai: Exakt seit 17.56 Uhr sind 40 %
aller Haushalte in Wannweil und 80 %
in Kirchentellinsfurt ohne Strom.
Zwei 10 kV-Leitungen haben zu dieser Störung geführt. Die Reutlinger Stadtwerke
haben den Stromausfall um 20.49 Uhr endgültig im Griff.
Lob aus berufenem Munde: Die Architektenkammer
Baden-Württemberg hat unser Rathaus
im Jahr 1997 als vorbildliches Bauwerk
ausgezeichnet. Die Jury bezeichnet das Bauwerk als einen „beispielhaften
Beitrag für qualitätsvolles Bauen im öffentlichen Bereich“. Was man darunter
zu verstehen hat, erklärt Dipl.-Ing. Helmut Schaber, der Vorsitzende des
Preisgerichts, am 19. Mai bei der Eröffnung der Ausstellung „Vorbildliches
Bauen im Landkreis“: Das Rathaus verkörpert „Lebensqualität ohne Prunk und
Protz“. Was es im Landkreis Reutlingen sonst noch an Herausragendem auf dem
Bausektor gibt, darüber informieren Fototafeln, die im Rathaus vom 19. Mai bis
14. Juni zu sehen sind.
Beim traditionellen Crosslauf der Uhlandschule am 20. Mai gibt es wieder den Wettkampf
über die etwa 350 m lange Distanz rund um die Uhlandhalle. Zahlreiche Gäste,
Eltern und Großeltern kommen als Zuschauer, um die Aktiven unermüdlich
anzufeuern und durch ihr Dabeisein den Crosslauf zu einem Tag der ganzen
Schulgemeinde zu machen.
Juni
Gerammelt voll ist das Gemeindehaus am 10. Juni, als
Bürgermeisterin Rösch die Kreativausstellung
eröffnet. 40 Künstlerinnen und Künstler präsentieren dort bis zum 21. Juni ihre
Werke. Vom Teddybär bis zur Skulptur ist alles dabei. Außerdem gibts jede Menge
Kreatives als Rahmenprogramm. Doch nicht nur die Aussteller beweisen ihre
Kreativität, auch die „Nachwuchs-Künstler“ sind „auf Zack“: Unter der Leitung
von Ursula Dreher, Heidi Degenhardt und Uschi Kempf begeistern die Kindern das
Publikum mit einem Tanz aus Peru sowie mehreren Flöten- und Klavierstücken.
Wandervögel sind zäh: Sie lassen sich auch von strömendem
Regen nicht abschrecken. So finden sich am 11. Juni fast 300 Wanderfreudige zum
18. Volkswandertag des SV Wannweil
auf dem Sportplatz ein. Eine 9 km lange Stecke gilt es zu bewältigen. Dabei
kann jeder sich sein Tempo so einteilen, wie er will. Pokale gibts allerdings
keine; dafür aber einen Plüsch-Esel als kleines Andenken.
„Grünes Licht“ gibt der Gemeinderat gibt in seiner
Sitzung am 18. Juni für die Teilerschließung
des Gebietes „Unteres Gries“. Mit dem Bau einer Stichstraße werden
Grundstücke erschlossen, auf denen u.a. der neue Bauhof angesiedelt werden
soll.
Auch mit der Erweiterung
des Friedhofs kann jetzt begonnen werden. Der Gemeinderat beschließt in der
selben Sitzung die Vergabe der notwendigen Arbeiten. Die Leistungsbeschriebe
1, 2 und 3 werden an die günstigste Bieterin, die Firma ETZ Bau GmbH aus
Haigerloch-Gruol zum Angebotspreis von 1.525.342,76 DM vergeben.
Ferner verpaßt das Gremium dem Kindergarten in der Schulstraße einen Namen. Die Bürgervertreter
taufen ihn jetzt offiziell „Pusteblume“.
Zwischen den beiden Wannweiler Gemeindekindergärten in der Schulstraße und der
Eisenbahnstraße habe es immer wieder Verwechslungen gegeben, berichtet
Bürgermeisterin Rösch. Deshalb müsse für einen der beiden ein Namen her.
Zu der taditionellen Sonnwendfeier lädt die Schützengilde am 20. Juni auf das Gelände
zwischen Tennisplatz und Reitverein ein. Bei Anbruch der Dunkelheit setzt sich
ein Fackelzug in Bewegung. Für die musikalische Unterhaltung sorgt „Werner’s
Musikexpress“.
Die Gruppe „PAX A.N.“ veranstaltet am 21. Juni den 2.
Wannweiler Sponsorenlauf. Dabei
können sich Firmen und Privatleute als Sponsoren beteiligen und auch selbst
beim Lauf mitmachen. Der Erlös ist für die Einrichtung des Jugendhauses
gedacht.
Ein weiter Weg: Als 1992 auf der Umweltkonferenz der
Vereinten Nationen in Rio de Janeiro von 170 Teilnehmerstaaten das Leitbild
einer „nachhaltigen Entwicklung“ entworfen wurde, war klar, dass nur über den
Ansatz an der Basis -also auf lokaler Ebene- die hochgesteckten Ziele erreicht
werden können. Die globale Agenda 21,
ein Welt-Aktionsprogramm mit sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen
Aspekten, soll daher eine Vielzahl von Entsprechungen in einzelnen Städten und
Gemeinden enthalten.
Ein Seminar im
Ratsaal informiert am 21. Juni über
die Grundlagen für solch eine neue
Umweltpolitik auf lokaler Ebene und zeigt beispielhaft die Ansätze dafür in
der Region auf. Die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg
bietet die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Reutlingen an.
Die Diakonie
feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Im einem besonderen
Diakonie-Gottesdienst am 21. Juni
erhalten Vroni und Andreas Langer das Kronenkreuz der Diakonie. Die Beiden
arbeiten seit 25 Jahren in der diakonischen Einrichtung der Sophienpflege in
Pfrondorf mit. Frau Langer betreut eine Außenwohngruppe der Sophienpflege hier
in Wannweil. In dieser Gruppe leben fünf bis sieben Kinder und Jugendliche, die
nicht in ihren Familien betreut werden können, sondern besondere Hilfe zur
Erziehung benötigen. Andreas Langer ist als Lehrer in der Sonderschule für
verhaltensauffällige und lernbehinderte Kinder der Sophienpflege tätig.
Siegfried Hoch, der Direktor der Sophienpflege überreicht den beiden
Mitarbeitern im Rahmen des Gottesdienstes das Kronenkreuz der Diakonie.
Am 26. Juni nehmen bei den Bundesjugendspielen der Uhlandschule 223 Schüler und Schülerinnen
teil. Nach etwa dreistündigen Wettkämpfen in maximal vier Disziplinen, von
denen jeweils die drei bestabsolvierten gewertet werden, können 14 Sieger- und
28 Ehrenurkunden errungen werden: Katharina Mahler (Kl. 4 b) und Eduard
Pfaffl (Klasse 8) werden bei der gemeinsamen Siegerehrung von Rektor Heinz
Bauer als Schulsieger geehrt.
Leonhard Reinirkens stellt am 26. Juni beim Italienischen Abend in der Gemeindebücherei
sein wohl bekanntestes Buch „Die kullinarischen Abenteuer des Fra Bartolo“ und
sein neuestes Buch „André Bonefaz“ vor.
Anmelderekord beim Ferienprogramm: Am 27. Juni melden sich beim ersten Anmeldetag
schon 149 Kinder für die Veranstaltungen des kommenden Ferienprogrammes an. Das
neue EDV-Programm hat seine Feuertaufe bestanden.
Musik liegt in der Luft, als der Musikverein am 27. und 28. Juni sein 90-jähriges Bestehen feiert. Doch nicht nur das: Zugleich feiern
die Musiker ihre 40-jährige
Partnerschaft mit der Gemeindemusik
Götzis/Vorarlberg. Zum Jubiläumskonzert der Vereine kommen am 27. Juni
mehrere hundert Zuhörer in die Uhlandhalle.
Am 29.
Juni wird mit den Bauarbeiten zur Erstellung von Grabkammern auf unserem Friedhof begonnen.
Die Deutsche
Post AG eröffnet am 29. Juni in der Papeterie von Christa Bültbrunn, Oberer
Mühlweg 1, eine neue Postagentur.
Die Postfiliale schließt mit Ablauf des 27. Juni 1998. Die Agentur hat 53 Stunden
pro Woche geöffnet und zwar montags bis samstag von 7.00 bis 12.30 Uhr und
montags bis freitags von 14.30 bis 18.30 Uhr
Die Eheleute
Erich und Helene Leibßle, Degerschlachter Str. 34, feiern am 30. Juni das Fest der Goldenen Hochzeit. Bürgermeisterin
Anette Rösch überbringt dem „jungen“ Jubelpaar die Glückwünsche der Gemeinde
und des Minsterpräsidenten.
Juli
Der Gemeinderat beauftragt in seiner Sitzung am 2.
Juli die Verwaltung, mit der Wüstenrot Städtebau- und Entwicklungsgesellschaft
mbH einen Treuhändervertrag abzuschließen. Auf Vorschlag der Verwaltung
umreisst der Gemeinderat das endgültige Sanierungsgebiet
„Ortsmitte 1“ wie folgt: Das
Sanierungsgebiet liegt zwischen Brühlstraße, Marienstraße und Hauptstraße; es
umfasst die Wilhelmstraße ebenso wie die Straße „Im Hegis“ sowie die der Echaz
zugewandte Seite der Dorfstraße. Der Förderrahmen umfasst insgesamt 8 Mio. DM.
4,8 Mio. DM kommen vom Land, den Rest steuert die Gemeinde bei. Bürgermeisterin
Rösch hofft, dass die Bürger bei der Dorfsanierung nach Kräften mitmachen.
Bei der Eröffnungsveranstaltung des Bürgerinformationstages am 5. Juli
gilt es aber zunächst Abschied zu nehmen: Ruth
Keil, die Leiterin der Volkshochschule Wannweil, gibt ihren Posten ab. Seit 1982 war sie im Amt. Damals wurde das
Programm der VHS kaum beachtet. Das änderte sich mit der Zeit. Das Kursangebot
wuchs von 5 und 45 Kurse mit über 350 Teilnehmern. Bürgermeisterin Rösch dankt
Ruth Keil „für ihr enormes Engagement“, das sie besonders in der Aufbauarbeit
der VHS geleistet habe. „Die VHS Wannweil liege mittlerweile an dritter Stelle
aller VHS-Aussenstellen in der Region. Dies ist in erster Linie Ihr Verdienst“,
betont die Bürgermeisterin.
Beim Bürgerinformationstag erfährt man nicht nur
allerhand Wissenswertes zur Dorfsanierung, zum Haushalt der Gemeinde oder zur
Neugestaltung des Friedhofs. Gemeindeverwaltung und zahlreiche Vereine haben
auch ein großes Unterhaltungsprogramm organisiert: Lose werden verkauft,
Jazztanz und Volkstanz gibt es zu sehen, Musik- und Gesangverein treten ebenso
auf wie ein Clown-Theater, Fundsachen werden versteigert, eine Ausstellung über
Wannweil eröffnet und die Feuerwehr zeigt bei einer Schauübung, was sie kann.
Für Kinder gibt es Pferdekutschfahrten, eine Hüpfburg ist vorhanden und eine Spielstraße
aufgebaut.
Das Bundesverfassungsgericht erklärt am 14. Juli die Rechtschreibereform für rechtmäßig.
Von 20 eingereichten Fotos werden durch Stimmabgabe
beim Bürgerinformationstag die drei schönsten
Fotos ausgewählt. Insgesamt sind 247 Stimmzettel abgegeben worden. Als
schönstes Foto wird mit 181 Stimmen das Bild Nr. 1 (eingereicht von Otto
Künstle, Gustav-Werner-Straße 61, Wannweil). Das Bild zeigt den vereisten
früheren Rathausbrunnen mit der Figur aus der Schlangensage vor der
evangelischen Kirche.
In der Gemeinderatssitzung am 23. Juli stimmt der
Gemeinderat der beabsichtigten Umwandlung
der Diakoniestation „Härten“ in einen kirchlichen Verein zu.
Die bisherigen Kooperationspartner sind jetzt als juristische Personen
Mitglieder.
„Nägel mit Köpfen“ macht der Gemeinderat am 23. Juli
mit dem Bauhofneubau. Bürgermeisterin
Rösch führt zu Beginn der Sitzung aus, dass vier Architekturbüros zur Abgabe
eines Entwurfes aufgefordert worden seien. Drei davon -und zwar die Büros Otto
+ Hüfftlein/Otto aus Stuttgart, das Architekturbüro Bloss + Keinath aus
Wannweil sowie das Architekturbüro Riehle + Partner aus Reutlingen- hätten ihre
Entwürfe eingereicht. Nach Vorstellung der Entwürfe durch die drei
Architektenbüros beschließt das Gremium, dass der neue Bauhof (mit der Option
der Errichtung der DRK-Station als zweiten Bauabschnitt) nach den Plänen des
Architekturbüros Otto + Hüfftlein/Otto errichtet werden soll.
Herr Otto führte zuvor bei der Vorstellung seines
Entwurfes aus, dass er -wie dies der Name „Bauhof“ schon vorgebe- einen
richtigen Hof geplant habe. So würden sich die einzelnen Gebäude in Form eines
Rechtecks um einen ca. 18 m breiten Innenhof gruppieren. Die Gesamtbreite des
Projektes betrage ca. 40 m. Von der Kirchentellinsfurter Straße aus gesehen an
der linken Seite hat Herr Otto Fahrzeuggaragen sowie die Waschhalle vorgesehen,
gegenüber die Garagen für die kleineren Fahrzeuge, eine Schlosserei, ein Lager
sowie die Verwaltungs- und Personalräume. Zum Wald hin überdacht und durch eine
Wand abgeschirmt sind die Müllsortierung und das Splitt- und Salzlager
vorgesehen. Entlang der Kirchentellinsfurter Straße hat Herr Otto das Gebäude
der DRK-Station eingezeichnet, das in einem 2. Bauabschnitt evtl. realisiert
werden könnte. Die DRK-Station wird über den Bauhof -von der
Kirchentellinsfurter Straße her- erschlossen. Durch den Verwaltungs- bzw.
Personaltrakt auf der rechten Seite ergibt sich eine Pufferzone zur Gärtnerei
Weber hin.
Eröffnet wird das Ferienprogrammangebot für
Wannweiler Kinder am 29. Juli mit einer Disco in der Tiefgarage des Rathauses.
Die Disco-Macher von „Neandertal“ bringen ihr „super-disco-equipment“ direkt
vom Schwarzwald mit nach Wannweil. Vom 29. Juli bis 11. September nehmen in
diesem Jahr 174 Kinder an insgesamt 29 Veranstaltungen des 16. Wannweiler Ferienprogramms teil. Dank vieler Ideen und der
großzügigen Unterstützung durch Vereine und Organisationen war es wieder eine
gelungene Sache.
August
Ein Großbrand
in der Vermittlungsstelle „Reutlingen
3“ der Deutschen Telekom hat am 1. August 48.000 Telefon- und Telekommunikationsanschlüsse in den Bereichen der Reutlinger
Innenstadt und den Stadtteilen Betzingen, Sickenhausen, Orschel-Hagen,
Altenburg, Rommelsbach, Oferdingen, Ohmenhausen sowie in Eningen, Pfullingen,
Wannweil und Kirchentellinsfurt lahm
gelegt. Das Feuer ist am Samstagmorgen im Obergeschoss der Vermittlungsstelle,
einem unscheinbaren Gebäude „Unter den Linden“, ausgebrochen. Obwohl die
Feuerwehr Reutlingen vier Minuten nach dem Notruf um 8.23 Uhr eintrifft und
sofort mit den Löscharbeiten beginnt, wird die digitale Technik des Gebäudes
fast vollständig zerstört. Trotz stundenlanger Krisensitzungen sieht die
Telekom keine Möglichkeit einer schnellen Reparatur der komplexen Digitaltechnik.
Der Aufbau einer neuen Vermittlungsstelle, die direkt aus dem SEL-Werk
Stuttgart nach Reutlingen gebracht wird, braucht Zeit.
Die Notversorgung der Bevölkerung mit
Telefonanschlüssen und Notrufmöglichkeiten ist angelaufen. Die Polizei fährt
vermehrt Streife, die Freiwillige Feuerwehr Wannweil hält in den ersten Tagen
des Zusammenbruchs Notverbindungen rund um die Uhr über Funk- und Telefon
-teilweise auch unter Verwendung ihrer privaten Handys- aufrecht. Und die
Feuerwehr informiert unsere Bevölkerung immer wieder mittels
Lautsprecherdurchsagen. Auch das DRK Wannweil harrt eine Nacht und zwei Tage im
Feuerwehrgerätehaus aus, um in eventuellen Notfällen möglichst schnell Erste
Hilfe leisten zu können. Darüber hinaus haben sich in Wannweil über 40 Bürger
mit Handys ausrüsten lassen bzw. haben zugesagt, ihr Handy für Notfallsituationen
zur Verfügung zu stellen. 14 Tage nach dem Brand -und damit erheblich früher
als von Telekom erwartet- nimmt die neue Vermittlungsstelle am 14. August den
Betrieb wieder auf. Die Störungen am Telefonnetz gehören damit der
Vergangenheit an.
Erstmals in Deutschland gilt am 12. August ein eingeschränktes Fahrverbot wegen
Ozon-Alarms. In Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland
wurden am 11. August bei Gluthitze, die für die Auslösung des Ozon-Alarms
gültigen Grenzwerte von 240 Mikrogramm/m³ Luft überschritten. Nach dem
Ozon-Gesetz vom Sommer 1995 dürfen nur noch Autos mit geregeltem Katalisator
oder schadstoffarme Fahrzeuge fahren.
Am 29. und 30. August wird in Neustadt/Hessen die
Deutsche Meisterschaft des Deutschen Modellfliegerverbandes für ferngesteuerte
Motorsegler durchgeführt. Der Modellflug-Club MFC Kusterdingen ist auch diesmal
mit den Piloten Dirk Kaltenmark aus Wankheim, Michael Ott aus Kusterdingen und
Roland Kern aus Wannweil vertreten. Das wettbewerbsbewährte Team aus Wannweil
und Kusterdingen setzt sich in dem ca. 30 Mann großen Starterfeld gleich zu
Beginn souverän an die Spitze; Roland
Kern aus Wannweil wird mit 756 Punkten Deutscher
Meister 1998. Nach 1992 und 1995 erringt er damit in diesem Jahr seine
dritte Deutsche Meisterschaft.
September
Großer Andrang herrscht am 5. September beim „Tag der offenen Tür“ des „Schwäbischen Vereins
für alternative Nutztierhaltung“. Für Gaudi sorgen neben dem lustigen Schweinerennen auch wieder der „Wannweiler Hammellauf“.
Traditionell am 2. Wochenende im September heißt es
wieder: „Gutes vom Schwein beim
Musikverein“. Wer eine Schlachtplatte, die originelle Spezialität dieses Festes,
genießen möchte, kann dies am 12. und 13. September tun. Selbstverständlich ist
auch rund um die Uhr für musikalische Unterhaltung gesorgt.
Wieder ein Wannweiler erfolgreich bei einer Deutschen
Meisterschaft: Peter Hochstetter
startet mit seinem Hund „Etienne“
bei der Deutschen Meisterschaft im Turnier-Hundesport in
Wesel/Nordrhein-Westfalen am 19. und 20. September. In einem starken
Teilnehmerfeld wird er im 5.000 m-Geländelauf mit einem Vorsprung von 1,41
Minuten Erster.
Der Wannweiler Peter Hochstetter wird
mit seinem Hund „Etienne“ Deutscher Meister im Turnier-Hundesport.
In der Gemeinderatssitzung am 24. September kann
wieder einmal eine große Anzahl von Blutspendern
aus unserer Gemeinde von Bürgermeisterin Rösch und dem Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins
Wannweil, Herrn Keil, geehrt werden. 25 mal Blut gespendet haben: Heinz Bauer,
Adelheid Büttner-Fleck, Margot Epp, Eva Herkommer, Annette Hipp, Volker Schade,
Hans Strinz, Ulrich Trauner und Dieter Will. 20 mal haben sich zur Blutspende
zur Verfügung gestellt: Kurt Gaiser, Theresia Mann, Heinz Pflumm und Peter
Weber.
Die Arbeiten
am Kanalsystem unter der Kirchentellinsfurter Straße gestalten sich
wesentlich aufwendiger und teurer als erwartet. Wegen des problematischen
Untergrundes und der schwierigen Verkehrslage zieht sich das Bauprojekt bis
November hin. Die Gemeindeverwaltung sucht gemeinsam mit den Landratsämtern
Reutlingen und Tübingen nach einer befriedigenden Lösung für die Umleitung des
Durchgangsverkehrs. Nach mehreren Versuchen ist man zu der jetzigen Situation
gelangt, bei der die Autofahrer zwar in gewohnter Weise von Kirchentellinsfurt
aus nach Wannweil einfahren können, sie in umgekehrter Richtung aber den Umweg
über Degerschlacht nehmen müssen. Dies bedeutet, dass die Gemeinde erhebliche
Mehrkosten für den Betrieb der Ampelanlage in Degerschlacht aufwenden muss, die
für ein gefahrloses Einmünden des umgeleiteten Verkehrs sorgt. Dazu kommen
unerwartete Probleme im Tiefbau, da der Boden hinter den Bauplatten einbricht
und im Grund altes Füllmaterial in Form von Müll, massiven Steinen, Mauern-,
Beton- und Eisenteilen anstand. Der Schutt muss geborgen und entsorgt werden.
Wie in der Gemeinderatssitzung vom 24. September bekannt wird, fallen trotz
aller Sparbemühungen Mehrkosten in Höhe von 100.000 DM an.
Der Entwurf für
den neuen Bebauungsplan „Südliches
Grieß“ steht. In ihrer Sitzung am 24. September machen die
Gemeinderäte damit den Weg frei für eine zum Teil großzügigere Festlegung der
Bauvorschriften in dem 5,7 ha großen Gebiet zwischen Schiller-, Jahn-,
Grießstraße und Firstbach.
In der selben Sitzung spricht sich der Gemeinderat
für die Errichtung eigener Vereinsräume
für den Ortsverein Wannweil des Deutschen Roten Kreuzes aus. Die
DRK-Station soll gemeinsam in einem Bauabschnitt mit dem Bauhofneubau errichtet
werden, wobei der DRK-Ortsverein eine Eigenleistung von 100.000 DM zu erbringen
hat.
Die Ausstellung
„Jürgen Lippert - 20 Jahre Fotodesign“ wird am 25. September eröffnet. Jürgen
Lippert zeigt neben freien Arbeiten auch, wie künstlerische Fotografie in
Auftragsarbeiten realisiert werden kann. Modeimpressionen oder nur eine
technische Feder. Konsequent auf das Wesentliche reduziert, leben seine Bilder
von einer tragenden Bildidee, in Szene gesetzt vom eingefangenen oder
gestalteten Licht.
Die TD-Holen
veranstaltet anlässlich ihres 5-jährigen Jubiläums am 26. September in der
Uhlandhalle ein Freizeit-Mixed-Turnier. Der Wanderpokal geht verdient an den SV
Wannweil.
Die Bundestagswahl
am 27. September verändert die politische Landschaft in Deutschland
grundlegend: Als neuer Kanzler wird
der SPD-Politiker Gerhard Schröder
die Bundesrepublik ins nächste Jahrtausend führen. Die SPD ist mit 40,9 %
klarer Sieger, die CDU mit nur 34,2 % klarer Verlierer der Wahl. Grüne und FDP
halten ihre bisherige Stellung im Bundestag ungefähr. Die PDS erreicht erstmals
über 5 % der Stimmen, und kann künftig eine Fraktion bilden. Rechtsradikale
Parteien bleiben weit unter ihren Erwartungen zurück. Helmut Kohl gibt nach der
verlorenen Bundestagswahl bekannt, dass er auch als Parteivorsitzender nicht
mehr zur Verfügung steht.
Dramatisch verloren hat die CDU auch in Wannweil: 8
%-Punkte bei den Erst- und Zweitstimmen. Es reicht zwar für Anton Pfeiffer mit
40 % der Erststimmen in Wannweil „Stimmenkönig“ zu werden (1994 hatte er noch
stolze 48,1 % eingefahren), doch bei den Zweitstimmen hat die SPD knapp „die
Nase vorn“: 36,5 : 36,2 %. Die Grünen können ihr 94er-Ergebnis (10,1 %) in
Wannweil mit 9,8 % annähernd bestätigen. Die FDP legt um 0,4 %-Punkte zu.
Immerhin über 100 Wannweiler votieren rechts: Für die „Republikaner“.
In den Jugendräumen tut sich jetzt was: Monatelang
standen die Jugendräume in der Wannweiler
Schulstraße weitgehend leer. Lediglich ein Treff der Jugendorganisation
„PAX A.N.“, die sich für Tier- und Umweltschutz engagiert, geht dort regelmäßig
über die Bühne. Jetzt kommt Leben in die Mauern. In Zusammenarbeit mit einer
Sozialarbeiterin richtet die Gemeinde ein Mädchencafé
ein. Am 28. September treffen sich über 30 Mädchen zum ersten Mal, um sich bei
einem bunten Programm besser kennenzulernen und die Räume zu erkunden.
Sozialarbeiterin Fabiola Braehler vom Rottenburger
Verein für mobile Kinderkulturarbeit (M.O.K.K.A.) sieht dem „Unternehmen Mädchencafé“
zuversichtlich entgegen: „Es ist toll, dass so viele Mädchen gekommen sind. Wir
werden mit den Mädchen gemeinsam schauen, was sie machen wollen. Je nach Bedarf
werden wir vielleicht auch mehrere, nach Altersstufen getrennte Gruppen anbieten.“
Die Mehrheit der interessierten Mädchen ist zwischen 9 und 12 Jahre alt. Sie
lassen sich am Samstag von der Schminkecke, der Modenschau und der Musik
begeistern. Die etwas älteren vergnügen sich beim Tischfußball.
Ein Mädchencafé hat jetzt in den neuen
Jugendräumen im alten Schulhaus Schulstraße aufgemacht. Am 29. September ist
Premiere und nicht nur eine Modenschau geboten.
Oktober
Das Potenzmittel „Viagra“
ist auf Rezept erstmals am 1. Oktober in deutschen Apotheken erhältlich.
Mit Wirkung vom 1. Oktober greift die neue Forstamtsorganisation. Im Bereich
der Gemeinden Kirchentellinsfurt, Kusterdingen und Wannweil hat diese Reform
folgende Auswirkungen: Das frühere Forstrevier Kirchentellinsfurt, das in
seiner Form beinahe gleich bleibt, wird umbenannt in „Forstrevier Härten-Unteres Echaztal“. Das Revier gehört nicht mehr
zum Forstamt Tübingen, sondern es liegt seit dem 1. Oktober im
Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Forstamts Mössingen. Unser Revierförster
ist und bleibt auch nach der Reform Jürgen Schneider.
„Rockin’Latino
and more“ gibts von der „Fischerman’s Walk-Band“ beim Musikfest der Alternativen Liste Wannweil, am 10. Oktober im Gemeindehaus.
Umwelt- und Verkehrsminister Schaufler
tritt am 14. Oktober zurück. Anlass: Spendenaffäre um
landeseinheitliches Verkehrsunternehmen SWEG mit Hermann Schaufler als
Aufsichtsrat-Chef.
Der Akkordeonclub „Quetschkommod“ richtet am 17.
Oktober zum zweiten Mal den Solo- /Duo-Wettbewerb des Deutschen Handharmonika-Verbandes aus. Insgesamt 56
Akkordeonisten und Akkordeonistinnen spielen im Rathaus um Urkunden, Medaillen
und den Pokal des Deutschen Handharmonika-Verbandes.
Das Martin-Luther-Haus
ist am 18. Oktober zehn Jahre alt.
Die evangelische Kirchengemeinde feiert diesen Geburtstag mit einem bunten
Programm. „Die Entscheidung zu bauen war uns damals wichtig, und -wie wir jetzt
sehen- war sie richtig!“ Mit diesen Worten bringt KGR Rudolf Raiser von der
evangelischen Kirchengemeinde Wannweil den Stellenwert des Martin-Luther-Hauses
auf den Punkt. Mit einem großen Fest feiert die Gemeinde den 10. Geburtstag des
Treffpunktes. Pfarrer Siegfried Schanz freut sich über alle Altersgruppen, die
das Haus seit seiner Einweihung 1988 mit Leben füllen. „Das Martin-Luther-Haus
ist ein Treffpunkt für alle Generationen - vom Kleinkind in der Krabbelgruppe
bis zu den Senioren, die sich jeden letzten Mittwoch im Monat zur „Begegnung am
Mittwoch“ treffen. Zum Geburtstag gibts neben Gedichten, Liedern und Spielen
für die Kinder eine Nachbildung des Hauses aus Blätterteig. Ausserdem spielt
der Posaunenchor unter der Leitung von Hans Kempf, und zeigt in einer
„Sonderlektion“, was in den einzelnen Stimmen und Instrumenten steckt.
Am 20. Oktober wird bekannt, dass in der Sache „Asphaltwerk“ noch nicht das letzte Wort
gesprochen ist! Die Firma Kirchhoff will am Standort Betzingen festhalten.
Beim Auftritt der „Biermösl-Blosn“ am 21. Oktober in der Uhlandhalle kriegen nicht
nur die politischen Größen der bayerischen Staatsregierung und die
Leitungsgremien der Freiwilligen Feuerwehr in Hausen bei Fürstenfeldbruck ihr
„Fett“ ab. Auch lokale Reutlinger und Wannweiler Besonderheiten sind geschickt
im Programm untergebracht. Allein die musikalische Vielseitigkeit der drei
Well-Brüder und die Virtuosität von Christoph Well gleich auf mehreren
Instrumenten, bringt viele Besucher zum Staunen.
Der Gemeinderat vergibt am 22. Oktober die landschaftsplanerischen Arbeiten für den
Friedhof. Den Auftrag für die Bepflanzung erhält die Firma Hoffmann aus
Pfullingen zum Angebotspreis von 57.347,55 DM.
In der selben Sitzung stimmt der Gemeinderat dem 2. Nachtragshaushaltsplan für das Jahr 1998
zu. Das Gesamtvolumen des Haushaltsplanes erhöht sich durch die 2.
Nachtragssatzung von 20.031.800 DM um 179.800 DM auf 20.211.600 DM. Der Verwaltungshaushalt
erhöht sich von 12.427.600 DM auf 13.417.500 DM. Der Vermögenshaushalt
verringert sich dagegen von 7.604.200 DM auf 6.594.100 DM.
Was tun, wenn’s brennt und es an Wasser mangelt? Um
diese Frage dreht sich am 27. Oktober eine Übung
der Freiwilligen Feuerwehren aus Wannweil, Degerschlacht und Reutlingen
Stadtmitte. Einsatzort: Die zwischen Wannweil und Degerschlacht gelegene
Gärtnerei Hespeler.
Regenfälle lassen die Flusspegel am 29. Oktober
ansteigen. Das Hochwasser richtet im
Südwesten Millionenschäden an.
November
Die CDU vollzieht am 7. November nach 25 Jahren einen
Führungswechsel: Ein Parteitag in Bonn wählt den Unionsfraktionschef Wolfgang Schäuble zum neuen
Bundesvorsitzenden und damit zum Nachfolger Helmut Kohls, der zum Ehrenvorsitzenden
bestimmt wird.
180 Zuchttiere der verschiedensten Rassen werden am
7. und 8. November bei der Lokalschau
des Geflügel- und Kaninchenzuchtvereins Wannweil ausgestellt.
Der Gemeinderat stimmt am 12. November dem Bewirtschaftungsplan für das Forstwirtschaftsjahr
1999 zu. Von den 660 fm Holz, die im nächsten Jahr eingeschlagen werden
sollen, entfallen 320 fm auf die Endnutzung und 340 fm auf die Durchforstung.
Der Gemeinderat ist sich weiterhin uneins darüber, ob
ein Seniorentaxi oder -bus in der Gemeinde
eingeführt werden soll. Voraussichtlich werden dafür Subventionen in Höhe von
jährlich 12.000 DM nötig. In ihrer Sitzung am 12. November tauschen die
Gemeinderäte nochmals ihre Meinungen zum Thema aus. Das Gremium beschließt, die
am Fahrdienst interessierten Unternehmen zu bitten, ihre Konzepte in der
nächsten Sitzung des Gemeinderats vorzustellen.
Zum ersten Mal hat die Gemeindeverwaltung eine Sammelbestellung von schwefelarmem Heizöl
für Wannweiler Bürgerinnen und Bürger koordiniert. In der Gemeinderatssitzung
am 12. November wird bekannt, dass insgesamt 30.750 l geortet worden sind.
Rein rechnerisch bleibt damit allen Wannweilern ein Ausstoß von ca. 75 kg
Schwefeldioxyd erspart.
Bürgermeisterin Rösch berichtet vom zunehmenden Erfolg des Mädchencafés am Donnerstag
im Jugendhaus. Sie denkt, dass nun
-nicht zuletzt dank des Einsatzes von Frau Braehler- der „gordische Knoten
endlich geplatzt“ sei. Inzwischen habe man eine weitere Frau für einen zweiten
Termin gewinnen können. Es wird künftig dienstags zwischen 16.00 und 18.00 Uhr
ein offener Jugendtreff für Mädchen und Jungen stattfinden. Darüber hinaus
haben sich Freiwillige gefunden, die an verschiedenen Freitagen ebenfalls einen
offenen Treff anbieten.
In der alten Spinnerei ist am 21. und 22. November
Atelierluft zu schnuppern: Die Künstlerkolonie
der alten Spinnerei öffnet ihre Räume und präsentiert eine Vielfalt
ästhetischer Ausdrucksformen. Zum ersten Mal nehmen die beiden Künstlerinnen
Gisela Kachel und Karin Petereit an der Gruppenausstellung teil. U.a. zeigt
Ulrike Franz dekorative Formen, die sie aus ornamentalen Traditionen
entwickelt. Ein attraktives Spektrum von Farben fügt sich in das Gerüst ihrer
verschlungenen Muster exakt ein.
Die Narrengruppe
„D’Wannweiler Esel“ trifft sich am 28. November im Sportheim zu ihrer Gründungssitzung.
Dezember
Am 1. Dezember feiert Rosine Schuh, Georgstr. 7 ihren
95. Geburtstag. Die Jubilarin ist die derzeit älteste Einwohnerin unserer
Gemeinde.
Mit der Sanierung des alten Wannweiler Ortskerns
gehts voran. Nachdem die Gemeinde die Aufnahme ins Landessanierungsprogramm geschafft hat, sollte jetzt durch eine
Umfrage festgestellt werden, wie groß das Interesse
bei Privateigentümern ist. Fazit: Die meisten von ihnen wollen mitziehen.
Ein Drittel der verschickten Fragebögen kam ausgefüllt ans Rathaus zurück.
75 der insgesamt 84 Bogen kamen von Privatbürgern; ein Drittel von ihnen
erklärte, bei der Dorfsanierung mitmachen zu wollen. Ein weiteres Drittel
erklärte für sich, „bedingtes Interesse“ zu haben.
Ein innerörtlicher Pendelverkehr für
Senioren wird 1999 für zunächst
einmal neun Monate probeweise
eingerichtet, beschließt der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung in
diesem Jahr am 3. Dezember. Die Verwaltung wird dazu wohl schon im Januar
nächsten Jahres ein detailliertes Konzept vorlegen, damit dann der Probebetrieb
förmlich beschlossen werden kann.
Die Abwassergebühren
werden zum 1. Januar 1999 um 30 Pfg.
billiger. Damit kostet der m³ Abwasser nur noch 4,50 DM statt bisher 4,80
DM. Der Gemeinderat beschließt die entsprechende Änderung der Abwassersatzung
am 3. Dezember.
In der selben Gemeinderatssitzung berichtet die
Bürgermeisterin über die wichtigsten
Eckdaten zum Haushalt 1999. Etwas weniger stattlich als der Etat 1998 fällt
der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr aus. Das Gesamtvolumen des Etats
sinkt um fast 4 Mio. DM von 20,2 Mio. DM auf nur noch 16,04 Mio. DM. Um fast 1
Mio. DM auf ziemlich exakt 2 Mio. DM steigen dagegen die Schulden; auf der
„hohen Kante“ hat die Gemeinde im Jahr 1999 -läuft alles nach Plan- noch
ungefähr 1,5 Mio. DM. Wichtigstes Investitionsvorhaben ist 1999 der neue Bauhof
im Bereich „Unteres Gries“, der einschließlich neue Räume für den Ortsverband
des DRK ungefähr 1,1 Mio. DM kosten wird.
Der 15. Wannweiler
Weihnachtsmarkt findet am 3.
Dezember am Rathausplatz statt. An dem Markt beteiligen sich 41 Anbieter.
Ein Teil des Erlöses (2.046,-- DM) kommt einem Entwicklungshilfeprojekt der
„Christlichen Fachkräfte International“ in Ostafrika zugute.
Die Jugendkapelle des Musikvereins, die in den
letzten Jahren zu einer spielfähigen Truppe von fast 20 Jugendlichen
angewachsen ist, bietet beim Weihnachtskonzert
des Musikvereins am 12. Dezember unter ihrem Jugendleiter Martin Rein
ein Repertoire an, das von der „Festmusik von Richard Wagner“ über „Das Lied
der Schlümpfe“, „Titanic“ und „Heidi“ führt.
Weihnachtsritt des Reitvereins Wannweil
am 19. Dezember. Die Pferdkutsche
mit Christkind und Nikolaus wird von den Reitern durchs Dorf begleitet. Der
Musikverein erwartet das Christkind auf dem Rathausplatz und spielt zur
Bescherung der Kinder weihnachtliche Weisen.
Beim Weihnachtskonzert
des Gesangvereins am 20. Dezember bringt der gemischte Chor neben bekannten
Weihnachtsliedern eine tolle Aufführung eines Auszuges aus der spanischen „Misa
Criolla“ von Ariel Ramiarez, bei der der Dirigent Roland Stemmler als Solist
auftritt. Dynamik und Tempo zeigen, dass sich der Chor hervorragend in diese
spanische geistliche Musik eingefühlt hat. Der Funke dieser sprühenden Musik
springt auf das Publikum im Saal über.
Frost und viel Schnee in der Adventszeit. Der Schnee
ist aber kurz vor Weihnachten weggeschmolzen. Mit trockenem Wetter geht das
Jahr 1998 zu Ende.