Förderverein der Uhlandschule Wannweil:

Ein Blick zurück in die Gründungszeit

„Aller Anfang ist schwer“, dieser Spruch trifft auch und vielleicht sogar in besonderer Weise auf die Entstehungsgeschichte des Fördervereins der Uhlandschule Wannweil zu.

Als in Wannweil 1992 einige Frauen, allen voran die spätere Erste Vorsitzende Ellen Häfner, die Initiative ergriffen in der Uhlandschule eine Kernzeitenbetreuung einzurichten und zu diesem Zweck einen Förderverein zu gründen, leisteten sie fast so etwas wie Pionierarbeit. In Baden-Württemberg wurde die Kernzeitenbetreuung erst seit Beginn des Schuljahres 1990/91 in einer Modellphase erprobt. Das bedeutete, dass Schulträger, aber auch Elterninitiativen (beispielsweise Fördervereine) unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse vom Land erhielten. Dennoch waren solche Fördervereine 1992 im ganzen Ländle noch spärlich gesät.

Auf die Idee einen Förderverein zu gründen kam Ellen Häfner, nachdem sie im Rahmen ihrer Diplomarbeit über Schulsozialarbeit an der Eduard-Spranger-Schule recherchierte an der sich kurz zuvor einer der ersten Fördervereine im Landkreis Reutlingen gegründet hatte. Fast zeitgleich entstanden Fördervereine an der Hoffmann-Schule in Betzingen und an der August-Lämmle-Schule in Kusterdingen.

Ellen Häfner sah in der Kernzeitenbetreuung eine gute Möglichkeit, sich selbst und anderen Müttern während der unregelmäßigen Grundschulzeiten wenigstens einen Halbtagsjob zu ermöglichen und so brachte sie das Projekt ins Rollen. Mitstreiterinnen fand sie schließlich in Edith Reyhing, die als angehende Erzieherin Interesse an der Betreuungsform zeigte und Uschi Kurz, die selbst Bedarf an einer sinnvollen Betreuung ihrer Kinder hatte.

Erste Kontakte mit dem damaligen Bürgermeister Rüdiger Scherret und der Schulleitung stießen zwar nicht auf Widerstand, aber doch auf ein gewisses Unverständnis. Unter Kernzeitenbetreuung konnte sich damals noch niemand so recht etwas vorstellen. Deshalb wurde im Herbst 1992 an der Uhlandschule ein erster Elternbrief verteilt und eine Infoveranstaltung angeboten.

Eine Umfrage an den drei Wannweiler Kindergärten und an der Grundschule im Januar 1993 ergab dann, dass immerhin 44 Eltern grundsätzliches Interesse an einer Kernzeitenbetreuung an der Uhlandschule hatten. Nachdem sie sich zunächst bei Gemeinde und Land über die Fördermöglichkeiten informiert hatten, beschlossen die drei Frauen ins kalte Wasser zu springen und einen Verein zu gründen.

Am 13. Mai 1993 stellte Ellen Häfner das Konzept im Wannweiler Gemeinderat vor, der dann tatsächlich den Beschluss fasste, den Förderverein gemäß dem „Kernzeiten“-Modell des Landes zunächst für den „Erprobungszeitraum Schuljahr 1993 bis 1994/95“ zu unterstützen. Dieser Beschluss, der einen Zuschuss der Gemeinde in Höhe von 7000 Mark bedeutete, war von existenzieller Bedeutung, da der Zuschuss des Landes in gleicher Höhe nur gewährt werden würde, wenn die Gemeinde den anderen Part übernahm

Am 21. Mai 1993 fand die Gründungsversammlung des Fördervereins mit 39 Mitgliedern statt. Zur Ersten Vorsitzenden wurde die Sozialpädagogin Ellen Häfner gewählt, Stellvertreterin wurde Uschi Kurz (Journalistin), Kassiererin Edith Reyhing (Erzieherin).

Die Kernzeitenbetreuung sollte zum Schuljahr 1993/94 beginnen. Als erste Betreuerin konnte die damalige Studentin Judith Bretzner-Häußer gewonnen werden, die später an der Uhlandschule ihr Refrendariat absolvierte und auch heute noch an der Schule unterrichtet. Die Vertretung von Frau Bretzner-Häußer übernahm Frau Sabine Reichel.

In den folgenden Monaten wurde intensiv um Kinder geworben. Um in den Genuss der Fördermittel zu kommen, musste ein Gruppe mit 15 Kindern (unter bestimmten Voraussetzungen etwas weniger) zustande kommen, die tägliche Betreuungszeit musste sich über einen Zeitraum von mindesten fünfeinhalb Stunden (einschließlich Unterrichtszeit) erstrecken.

Doch längst nicht alle Eltern, die bei der Umfrage ernsthaftes Interesse an einer Kernzeitenbetreuung signalisiert hatten, meldeten ihre Kinder nun an. Bei den einen war es die Oma, welche kurzfristig die Betreuung übernommen hatte, andere Mütter hatten noch gar keinen Job oder wollten erst abwarten, wie die Betreuung anlief. Mit großer Mühe (und einigen angemeldeten Kindern bei denen die Betreuung gar nicht zwingend notwendig gewesen wäre), gelang es dennoch die Kernzeitenbetreuung pünktlich zum Schuljahresbeginn zu starten.

Die erste Mitgliederversammlung am 6. Oktober 1993 war denn auch geprägt von Durchhalteparolen. Um die Kernzeitenbetreuung attraktiver und bekannter zu machen wurde beschlossen, neben der reinen Betreuung auch kulturelle Aktivitäten für die Kinder anzubieten. Noch im Dezember 1993 kam der Tübinger Märchenerzähler Hansjörg Ostermayer ins Martin-Luther-Haus, wo er sein Märchen „Lieb Nachtigall wach auf“ präsentierte. Weitere Veranstaltungen folgten 1994: Im April erzählte Ida Ott vom Melchinger Lindenhoftheater Reisegeschichten mit „Henriette Wanderschuh“, in den Sommerferien wurde mit den Kindern ein Video gedreht… Auch an den Oster- und Weihnachtsmärkten und am Dorffest war der Verein in den darauf folgenden Jahren präsent.

Obwohl die Zahl der Mitglieder des Fördervereins rasch wuchs und auch die Anzahl der betreuten Kinder langsam größer wurde, war doch die Situation bei den Mitgliederversammlungen immer dieselbe: Man zitterte darum, dass die notwenigen sieben Mitglieder erschienen, damit man überhaupt beschlussfähig war. Mehrmals war es der damalige Rektor Heinz Bauer, der mit seiner Anwesenheit die Beschlussfähigkeit herstellte.

Im Schuljahr 1993/94 war Frau Bretzner-Häuser und im Schuljahr 1994/95 Frau Sabine Reichel als Betreuerin beim Verein fest angestellt. Weil dies mit einem großen Verwaltungsaufwand verbunden war und auch nicht immer die notwendigen Stundenzahlen für eine Festanstellung zusammen kamen, arbeitete der Verein danach mit Honorarkräften weiter. Dennoch waren die Abrechnungen immer der größte zeitliche Aufwand und der Vorstand war froh, dass ab September 1994 mit Rose Steiner-Schmid als Kassiererin eine gelernte Buchhalterin mitarbeitete.

1995/96 wurde die Kernzeit etwas ausgeweitet: Montags wurde bis zum Nachmittagsunterricht betreut. Die Betreuerinnen Sabine Reichel und Claudia Kern-Gatzky boten einen kleinen Mittagstisch. Auch in den Ferien gab es Betreuung mit Freizeitaktivitäten.

Bei der Hauptversammlung im November 96 waren immerhin 12 Fördermitglieder anwesend. Dennoch fand sich niemand, der bereit gewesen wäre, den Vorstand, der so langsam amtsmüde wurde, abzulösen.

Im Juni 1997 wurde der Wechsel an der Vereinsspitze unvermeidlich. Nachdem der Vorstand in einem dramatischen Brief an die Eltern angekündigt hatte, dass die Fortsetzung der Kernzeitenbetreuung zum neuen Schuljahr gefährdet wäre, wenn sich keine Nachfolger/innen finden ließen, wurde die mit 18 Personen bis dahin am besten besuchte Mitgliederversammlung abgehalten.

Bei der Diskussion wurde deutlich, dass mittlerweile viele Eltern (anwesend waren fast nur Mütter) auf die Kernzeitenbetreuung angewiesen waren und dass sie auf keinen Fall auf dieses Angebot verzichten konnten. Eine aktive Mitarbeit kam aber, gerade wegen der eigenen Berufstätigkeit, für die wenigsten in Frage.

Die Versammlung war daher sehr erleichtert, als mit Irene Härle (1. Vorsitzende), Gabi Bässgen (Kassenwartin) und Ingrid Bodenberger (Schriftführerin) engagierte Nachfolgerinnen gefunden wurden, so dass die Arbeit des Fördervereins kontinuierlich weitergehen konnte.

November 2006 Uschi Kurz

Verein 1997

23.06.1997 Mitgliederversammlung – Jahreshauptversammlung

Wahlen:

1. Vorsitzende: Irene Härle, Einzelhandelskauffrau
2. Vorsitzende: Ingrid Bodenberger, Realschullehrerin
Kassiererin: Gabriele Bässgen, Diplom-Physikerin
Beisitzer: Renate Stöckler
Beisitzer: Carola Leibl
Beisitzer: Ellen Nedele
Beisitzer: Ute Hipp

Verein 1998

11.11.1998 Mitgliederversammlung – Jahreshauptversammlung

Wahlen:

1. Vorsitzende: Irene Härle, Einzelhandelskauffrau
2. Vorsitzende: Ingrid Bodenberger, Realschullehrerin
Kassiererin: Gabriele Bässgen, Dipl. Physikerin
Beisitzer: Carola Leibl
Beisitzer: Sibylle Hahn

Verein 1999

Im Einladungsschreiben zur Jahreshauptversammlung im Dezember 1999 machte der seit zwei Jahren amtierende Vorstand deutlich, dass er zu einer Wiederwahl nicht weiter zur Verfügung stehe. Die Versammlung fand im Rathaus statt. Doch trotz dieser klaren Ankündigung und einem großen Interesse an der sehr gut besuchten Kernzeitenbetreuung war der Besuch der Versammlung so spärlich, dass zunächst unklar was, ob eine Wiederholung angesetzt werden müsste. Die wenigen anwesenden Mitglieder entschieden sich dazu, zur Gewährleistung der weiteren Arbeit des Fördervereins, die freiwerdenden Ämter zu übernehmen. Konkret sah es dann so aus, dass am Ende der Sitzung jedes anwesende Mitglied mit einem Amt ausgestattet war. Jutta Nikelski übernahm den Vorsitz, Karola Leibl das Amt der Schriftführerin und Sabine Fath das Amt der Kassenwartin. Für den Beirat stellten sich Martina Traub-Kaiser und Inge Sander zur Verfügung.

Somit konnte der alte Vorstand entlastet werden und das neue Team die Ärmel aufkrempeln.

Der Bedarf an erweiterten Betreuungszeiten wuchs stetig. Ab Februar 2000 wurde eine tägliche Frühbetreuung von 7.00 Uhr bis zur ersten oder zweiten Unterrichtsstunde angeboten. Um diese Zeiten abzudecken stieg Frau Rilling in das Betreuungsteam ein. Auch eine zweite Mittagsbetreuung war inzwischen notwendig –es gab nun also an zwei Tagen die Möglichkeit, an der Schule –selbstgekocht in der Schulküche- Mittag zu essen.

Frau Omasta wurde neue Mitarbeiterin im Betreuungsteam und Frau Reichel verlies nach langjähriger engagierter Pioniersarbeit den Förderverein da sie sich erfolgreich um eine Festanstellung in Reutlingen beworben hatte

Aus dem Interesse, über die Kernzeitbetreuung hinaus auch den Charakter des Fördervereins zu stärken wurden Trommel- Jonglier und Selbstverteidigungskurse für Mädchen angeboten. Diese Kurse waren von den Kindern so begehrt, dass sie mehrmals hintereinander angeboten und belegt wurden.

Im Sommer 2001 wurde zum ersten Mal in Kooperation mit dem Ferienprogramm der Gemeinde eine einwöchige Waldwoche durchgeführt. Nach Absprachen mit dem Förster war es möglich, dass diese am Jägerweg stattfinden konnte. Die Kinder trafen sich jeden morgen -gekleidet in den Farben des Waldes - am Kleintierzüchterheim und starteten unter der Anleitung des Waldpädagogen Alex Meffert .

Nach zweijähriger Amtszeit übergab Karola Leibl das Amt der Schriftführerin an Rita Mutschler. Martina Traub-Kaiser gab ihr Amt als Beirätin an Veronika Rilling weiter.

Deutlich stellte sich die Frage, wie das Amt der Kassiererin entlastet werden könnte. Diese Tätigkeit erforderte zeitlich den größten Aufwand im Verein- und war für jede Amtierende eine sehr umfangreiche Zusatzbelastung. Angedacht wurden Möglichkeiten der Vergütung, Einbeziehung der Gemeinde oder Beauftragung einer zusätzlichen, vom Verein angestellten Person. Der Zeitumfang für diese Tätigkeit war neben Familie und eigener Berufstätigkeit einfach zu groß und dringender Veränderungsbedarf war nötig.

Im Herbst 2003 stand wieder einmal die Neuwahl des Vorstands im Einladungsschreiben zur Jahreshauptversammlung. Bedingt durch den Schulwechsel der eigenen Kinder standen Jutta Nikelski, Inge Sander und Veronika Rilling für eine weitere Amtstätigkeit nicht mehr zur Verfügung. Doch dieses Mal war die Situation günstig. Frau Lindenberger, Frau Schmees und Frau Goerlich waren zur Amtsübernahme und den damit verbundenen Tätigkeiten entschlossen und mit Sabine Fath und Rita Mutscheller blieben zwei bereits erfahrene Frauen als Beirätinnen im Vorstandsteam.

Jutta Nikelski

Verein 2002

24.10.2002 Mitgliederversammlung – Jahreshauptversammlung

Wahlen:

1. Vorsitzende: Heide Lindenberger, Dipl.-Chemikerin
2. Vorsitzende: Martina Goerlich, Kunsthistorikerin
Kassiererin: Michaela Schmees, Kaufmänn. Angestellte
Beisitzer: Manfred Henning
Beisitzer: Gaby Krämer
Mitglieder: 71

Verein 2003

28.11.2003 Mitgliederversammlung – Jahreshauptversammlung
Wahlen:

Heide Lindenberger und Manfred Henning stehen nicht mehr zur Verfügung. Von den Anwesenden ist niemand bereit, für das Amt des 1. Vorsitzenden zu kandidieren.

1. Vorsitzende: kommissarisch - Heide Lindenberger
2. Vorsitzende: Martina Goerlich, Kunsthistorikerin
Kassiererin: Michaela Schmees, Kaufmänn. Angestellte
Beisitzer: Sabine Fath
Beisitzer: Rita Mutschler
Mitglieder: 97

Zusammengestellt:

Volker Steinmaier, Dezember 2006