Auszug aus dem Reutlinger Generalanzeiger vom 28.11.2006


50 Jahre Uhlandschule - Umfangreiche Ausstellung zur Schulgeschichte im Wannweiler Rathaus
Schiefertafel im Trauzimmer

VON IRMGARD WALDERICH

Walter Ott, Martina Goerlich und Botho Walldorf (von links) auf der historischen Schulbank im Trauzimmer. GEA-FOTO: WALDERICH

Walter Ott, Martina Goerlich und Botho Walldorf (von links) auf der historischen Schulbank im Trauzimmer.

GEA-FOTO: WALDERICH

WANNWEIL. Das Trauzimmer hat sich in ein historisches Klassenzimmer verwandelt, mit Schiefertafel, alter Landkarte, Holzbank und Lederranzen. Das Jubiläumsjahr der Wannweiler Uhlandschule neigt sich dem Ende zu. Der krönende Abschluss wird derzeit im Rathaus aufgebaut: die Ausstellung »Zwei Jahrhunderte Schulwesen in Wannnweil«. Morgen, Mittwoch, wird sie eröffnet.

Die Idee stammt von Bürgermeisterin Anette Rösch, ein großer Teil des Materials aus dem Fundus von Walter Ott, der seit vielen Jahren Fotos und Dokumente zur Ortshistorie sammelt. Dazu kommen noch Exponate aus dem Gemeindearchiv. Auch Schulleiterin Beatrice Bantlin hat ein Ausstellungsstück aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung gestellt: eine alte Schulbank.

Kredit von Ludwig Uhland

Für die umfangreiche Schau haben sich Walter Ott und Botho Walldorf zusammengetan. Von Martina Goerlich stammt die architekturgeschichtliche Beschreibung der drei Wannweiler Schulhäuser. Alle drei Häuser gibt es noch. Nur das Erste wurde abgerissen. Es berherbergte einst den Schulsaal samt Lehrerwohnung, im oberen Stockwerk war der Ratssaal untergebracht. Mit Hilfe eines Kredits von Ludwig Uhland konnte die Gemeinde später einen zweiten Schulsaal finanzieren.

Die Wannweiler sollen ihre Schule in der Ausstellung wiedererkennen. Die erste Fiebel, das Schwarz-Weiß-Fotolabor, der erste Computer, ein Hula-Hoop-Reifen. All das wird in den Rathausgängen zu sehen sein.

Schule aus der Sicht der Schüler beschreiben viele der Fotos und Dokumente von Walter Ott. Dazu kommen noch zeittypische Gegenstände wie Freizeitbücher, Bravo-Zeitschriften, die anschaulich schildern, womit sich die Wannweiler Jugendlichen zur jeweiligen Zeit außerhalb der Schule beschäftigt haben.

Virtuelles Museum

Aber die Ausstellung soll beileibe nicht nur ein Blick in die Geschichte sein, sondern reicht bis zur Gegenwart. Von der Schulsspeisung bis zum neuen »Mensale« und zur umfangreichen Arbeit des Fördervereins, der mittlerweile auch schon wieder eine kleine Geschichte aufweisen kann. Die Schau erstreckt sich auf beide Stockwerke. Im Rathaus ist sie nicht die erste Schulausstellung. Schon 1981, anlässlich 25 Jahre Uhlandschule, hatten Walter Ott und Botho Walldorf die Schulgeschichte bearbeitet und beschrieben.

Im Gegensatz zu damals, wird aber dieses Mal die Schau sehr viel länger erhalten blieben: Alle Gegenstände werden noch während der Ausstellungszeit fotografiert, digital bearbeitet und ins Internet gestellt. Das Mediendorf-Team um Hauptamtsleiter Volker Steinmaier wird so das erste virtuelle Museum in Wannweil schaffen. (GEA)

Multi-Media-Schau

Zur Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 18.30 Uhr, gibt es eine Multi-Media-Schau mit vielen Bildern aus den 50er- und 60er-Jahren. Außerdem werden Filme von Oskar Schaumburg über den Schullanfang 1957 und einen Kinderumzug 1958 gezeigt. Zu sehen ist die Ausstellung bis 7. Januar zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses. Am Samstag, 2. Dezember, ist sie von 12 bis 19 Uhr, und am Sonntag, 3. Dezember, von 10 bis 17 Uhr offen. (iwa)