Geschichte

Streifzug durch die Ortsgeschichte

In Zeiten des Römischen Reichs kamen die Römer unter anderem in das heutige Wannweil, wo eine römische Ansiedlung entstand. Das lässt sich unter anderem daran festmachen, dass 1880 die Grundmauern eines römischen Gebäudes entdeckt wurden. Im 3. Jahrhundert n. Chr. nahmen die Alemannen das Land in Besitz. Diese unterlagen später den Franken, die das Christentum nach Wannweil brachten. 920 entstand dadurch Wannweils erste Kirche, welche zu den ältesten überirdischen Kirchen Württembergs gehört(1890/91 erweitert).

1333 verkaufte Albrecht von Blankenstein den „Widdumhof“ (Wohnhof) samt Patronatsrecht der Wannweiler Kirche dem Spital in Reutlingen. Damit befand sich Wannweil weitestgehend im Besitz der freien Reichsstadt Reutlingen. 1471 bekamen die Wannweiler, damals „Wannwyler“, ein eigenes Vogtgericht. 1802/03 gingen Wannweil und Reutlingen schließlich an Württemberg– Wannweil mit damals 405 Einwohnern. Um 1870 veränderte sich der bis dahin landwirtschaftliche Charakter der Gemeinde. Durch die beiden großen Fabriken jeweils am Ortsein- und Ortsausgang erhielt die Gemeinde viele Arbeitsplätze und entwickelte sich zu einer aufstrebenden Gemeinde.

Der wechselnde Lauf der Geschichte, insbesondere die beiden Weltkriege, haben bis in die heutige Zeit in Wannweil ihre Spuren hinterlassen und das Bild der Menschen geprägt. Ganz stark hing der Wohlstand unserer Bürger von der Entwicklung der beiden Fabriken, eine Spinnerei und eine Weberei in unserer Gemeinde, ab. Durch die steile Tallage und das regelmäßig wiederkehrende Hochwasser an der Echaz konnten keine anderen größeren Gewerbegebiete ausgewiesen werden und so verlor unsere Gemeinde in den 1980-er Jahren mit dem Niedergang der Textilindustrie einen Großteil ihrer Arbeitsplätze.

Dafür blicken wir aber mit Stolz auf eine Vielzahl von kleineren innovativen Handwerks- und Gewerbebetrieben, welche den Namen unserer Gemeinde zum Teil in die ganze Welt tragen.

Unsere Gemeinde erfährt derzeit eine neue Entwicklung durch das Engagement der Holy AG auf dem Areal der früheren Spinnerei und wir hoffen, dass es in Bälde auch gelingt, den alten eigentlichen Gewerbeteil durch die Schaffung von neuen innovativen Arbeitsplätzen wieder mit Leben zu erfüllen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Geschichtswerkstatt Wannweil.

Wannweiler Wappen. In Rot auf grünem Hügel eine silberne (weiße) Turmruine, um deren Fuß sich, aus dem schwarzen Tor heraus, eine golden (gelb) gekrönte silberne (weiße) Schlange windet.
Wannweiler Johanneskirche: eine der ältesten Kirchen Württembergs
Aufnahme um 1905, Wannweil, Gebäude Nr. 5. Schmiede von Johann Georg Gaiser (1843-1907)
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