Die Blaue Stunde

Ein Theaterprojekt des Fördervereins der Uhlandschule

Auch wenn es schon etwas her ist, so möchte ich Ihnen gerne noch einen kurzen Einblick ins Theaterprojekt in der Weihnachtswoche geben. Am Montagmorgen erwartete mich erstmal eine tolle Überraschung: Außer den bereits angemeldeten zwei Teilnehmerinnen hatten sich drei weitere Kinder spontan entschieden, mitmachen zu wollen.

So reisten wir spielerisch gleich am ersten Tag ins selbstbenannte „Schlummerland“, gestalteten mit Tüchern die typische Schlummerländer Nachtlandschaft, kreierten mit Trommeln, Gong und Xylophon den charakteristischen Schlummerländer Soundtrack und entwickelten mit vielen theaterpädagogischen Übungen nach und nach erste Ideen für Rollen bzw. die Bewohner*innen von Schlummerland.

Am zweiten Tag lernten wir diese Rollen intensiv kennen, entwickelten eine eigene Körperhaltung und Sprache für jede*n Bewohner*in, gestalteten mit Tüchern Kostüme und Behausungen und spielten nach den Prinzipien des Jeux Dramatiques einfach drauflos. Fast nebenbei entwickelten sich so kleine und größere Geschichten, die wir schließlich festigten und in eine stringente Reihenfolge brachten. Stolz betrachteten die Kinder am dritten Tag die fertigen Skripte zu ihrem Stück „Eine Nacht in Schlummerland“ und waren dann doch einigermaßen froh, den Text weiterhin frei improvisieren zu können.

Szene für Szene probten wir an diesem Tag den Ablauf, feilten an Details, am Timing, am Ausdruck. Das forderte viel Konzentration und Geduld, machte aber auch wahnsinnig Spaß. Am vierten und letzten Tag machten wir Detailaufnahmen und filmten die Haupt- und Generalprobe sowie die Aufführung vor den Eltern aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit großer Bravour und Souveränität nahmen die fünf Kinder als Zwerg, bayrische Bettlerin, Räuber Potzplitz, Prinz Georg von Schlummerland und seine zukünftige Gemahlin Prinzessin Bella von Schlummerland die Zuschauer*innen mit auf ihr Abenteuer während einer Nacht in Schlummerland.

Es war schön zu erleben, dass weder Testen und Lüften noch Masketragen und Abstandhalten die Freude und die Lust am Theaterspiel schmälern konnten. Und so blicke ich voller Zuversicht (trotz steigender Coronazahlen und möglicher neuer Einschränkungen) auf die nächste Projektwoche in den Faschingsferien.

Dorothee Engbers