Flügel der Hoffnung – Hilfe für die Menschen in der Ukraine

„Flügel der Hoffnung“ (auf Ukrainisch: крила надії – kryla nadiyi) ist kein Verein, sondern eher eine Power-Gemeinschaft aus Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben, den Menschen in der Ukraine zu helfen. BM Dr. Christian Majer besuchte die Organisation und kam mit den Verantwortlichen ins Gespräch.


Diese berichten wie folgt:
Dass sich ein großer Teil der Organisation in Wannweil abspielt, ist der Großzügigkeit der Holy AG zu verdanken, die Lagerplatz zur Verfügung stellt. Gestartet ist die Organisation bereits 2014, als der Ukraine-Krieg begann. Ukrainer, die in Deutschland leben, bzw. Deutsche mit ukrainischen Wurzeln haben die Hilferufe ihrer Verwandten und Freunde gehört und sind gleich zur Tat geschritten. Schon damals gab es viele Verletzte, die auf Hilfe von außerhalb angewiesen waren. Seit dem 24.2.2022 hat dann das wirklich große Leid begonnen.

Die ukrainische Kirche in Stuttgart ist nicht nur geistlicher Beistand, sondern setzt den Glauben in die Tat um. So auch, wenn der alte Transporter auf dem Weg in die Ukraine streikt und dann auch noch der Zündschlüssel abbricht. Ein verzweifelter Anruf in der Kirchengemeinde, was nun getan werden könne – so simpel und doch so wirkungsvoll: „Ruslana, bete.“ Einfach nur beten – es hat funktioniert, wie Frau Ruslana Götz (Oberärztin Filderklinik) berichtet. Es gab oft schwierige und kaum überwindbare Situationen, aber immer wieder ist durch Gebet eine Tür aufgegangen.

Bald bildete sich ein ukrainisch-deutsches Netzwerk. Gemeinsam mit dem ukrainischen Kulturverein Tübingen, der ukrainischen Kirche Stuttgart und auf der ukrainischen Seite dem gemeinnützigen Verein „Flügel der Hoffnung“ und „Ukraine unzerbrechlich“ entstand ein Informations- und Hilfe-Austausch. Stolz dürfen die vielen Helfer auf die bereits gelieferten Güter im Wert von über 1 Mio. € sein. Hauptsächlich medizinische Hilfsgüter und Medikamente, aber auch Iso-Matten, Schlafsäcke, Kühlschränke, Kinderfahrräder und Outdoor-Bekleidung wurden teilweise persönlich mit Transportern und teilweise mit 40-Tonnen-Lkws direkt in die Ukraine gebracht. Es geht direkt ins Zielgebiet und jeder Euro (Spendenbescheinigungen gibt es natürlich) und jede Sachspende kommt zu 100 % da an, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Thomas Götz – der sehr geduldige Ehemann von Ruslana Götz – lebte wochenlang zwischen Massen von Hilfsgütern. Der Lagerplatz in Wannweil war dringend notwendig. Thomas Götz fährt teilweise direkt in die Ukraine und unterstützt, wo er nur kann. Gerald Wlasuk, ein Wannweiler Ingenieur mit ukrainischen Wurzeln, ist für das Lager, für die Realisierung der Kunststoffteile, für die Aderklemmen und vieles mehr verantwortlich. Seine Frau Irina übersetzt ehrenamtlich an Schulen und Kindergärten, wo die Kleinen zur besseren Integration darauf angewiesen sind. Sie ist Krankenschwester und sortiert u.a. Medikamenten-Spenden und beschriftet die Pakete auf Ukrainisch. Nicoletta Marotta, die wohl ein Engel zur Hilfsorganisation geführt hat – so Ruslana Götz –, aktiviert ihr enorm großes Netzwerk erfolgreich für Spenden und näht in ihrem Schneideratelier nachts an den Bändern für die dringend benötigten Aderpressen. Aus Nicolettas Netzwerk stammt auch Heidi Braun, eine Unternehmerin aus Reutlingen, die, um ihre Waren aus Osteuropa transportieren zu können, sehr gute Speditionspartner hat. Hilfsgüter sammeln lässt ihre Zeit nicht zu – aber 40-Tonnen-Lkws für die Ukraine organisieren und bezahlen, das kann und tut sie. Nicht zu vergessen ist Rosemarie Sahm, es gibt kaum ein Hilfsprojekt, das sie nicht finanziell und tatkräftig unterstützt. Sie ist es auch, die es möglich gemacht hat, dass Rucksäcke mit medizinischer Erstversorgung für den Fronteinsatz gekauft werden konnten.

Gerald Wlasuk ist es wichtig, den großen Dank der Ukrainer an die Menschen in Deutschland weiterzugeben. Deutschland leistet großartige Unterstützung, vor allem auch auf der sozialen Ebene.


Auf den Fotos ist zu sehen, dass das Lager schon wieder leer ist. Ein Aufruf an alle, die unterstützen wollen! Gerne per Mail (ukraine-hilfe-rt@gmx.de) melden, um zu erfahren, was genau gebraucht wird.

Kontakt

Gemeinde Wannweil
Hauptstraße 11
72827 Wannweil
Telefon: 07121/9585-0
Fax: 07121/9585-10
E-Mail schreiben

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